Das Maß an Resilienz
Jeder Mensch verfügt über ein natürliches Maß an Resilienz, also an innerer Widerstandskraft. Die Frage ist, wie viel hält er aus, wie lange reicht seine Kraft – und ist das Niveau seiner Kräfte dem Bedarf seiner Umwelt gewachsen, oder beginnt er bereits mangels dieser inneren Stärke zu leiden oder leidet er schon und wie sind dann seine Symptome.
Wer eine „Büroeinzelzelle“ mit viel Hofgang auf der Südseite hat, eine Arbeitsaufgabe, die in Balance zwischen physischer und psychischer Anstrengung von selbstbestimmter Tätigkeit lebt, einen netten Chef, der viel Freiraum lässt und ein persönliche glückliches Umfeld,
dessen psychische Stärke und Belastbarkeit wird dann wohl höchstens durch innere Konflikte mit sich selbst, oder Selbstzweifel gefordert werden.
Der oder auch die dürfte sich das Mühen um das psychische Immunsystem sparen können.
Alle andern Menschen laufen Gefahr in den Mühlenrädern unsere heutigen Gesellschaft mit den derzeitigen Arbeits-, und Lebensbedingungen „dazwischen“ zu geraden und erheblichen Schaden an Geist und in Folge an Körper zu erleiden.
Die Schwächung und Instabilität des psychischen Immunsystems zieht eine solche im physischen Bereich nach sich. Viele Menschen können jedoch keinen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Systemen, die jedoch organisch mit einander verbunden sind herstellen. Sie können sich nicht erklären, warum sie zum Beispiel, sich an jeder kursierenden grippalen Infektion, zu 100 Prozent infizieren und sie auch sonst so häufig körperlich erkranken.
Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben sich allein im Zeitraum von 2000-2011 die von psychischen Erkrankungen verursachten Arbeitsunfähigkeitstage verdoppelt.
Psychische Erkrankungen sind zudem häufig mit langer Erkrankungsdauer verbunden. Diese lag im Durchschnitt nach Angaben des Bundesministeriums, je nach Krankenkasse bei bis zu 40,5 Tagen.
Eine Krankschreibung bei den übrigen Krankheitsgruppen dauert hingegen durchschnittlich 13 Tage.
2010 gingen über ein Drittel aller Renten wegen verminderter Erwerbstätigkeit auf psychische Störungen zurück (2011: 41 %), mehr als ein Viertel aller vorzeitigen Vollberentungen wurde von psychischen Erkrankungen verursacht.
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2013